Direkt zum Inhalt | Direkt zur Navigation

Benutzerspezifische Werkzeuge

Sektionen
Sie sind hier: Startseite / Nachrichten / ...they'll certainly remember what not to do.

...they'll certainly remember what not to do.

Das Projekt Pyramidenkogel NEU ist beschlossene Sache. Nachdem die positiven Seiten dieser Beschlüsse gefeiert wurden ist es Zeit einen Blick auf jene Probleme zu werfen, die den Erfolg anderer Projekte in Frage stellten und stellen.


In nächster Zeit werden hier andere wichtige Themen rund um Keutschach behandelt, weswegen hier ein längerer, vorläufig abschließender Beitrag zum Turm folgt.

Das Zitat aus der Überschrift stammt aus einem Nachrichtenbeitrag, welcher im Internet sehr bekannt ist. Er zeigt den Versuch einen Wal-Kadaver mittels Sprengung vom Strand zu entfernen. Das Projekt scheiterte - fürchterlich.

Warum?

Szenenwechsel. In Hamburg wurde und wird an einem neuen Konzerthaus gebaut. Der Bau der Elbphilharmonie Hamburg ist ein imposantes als auch kostspieliges Vorhaben. Imposant, weil es bis dato wohl kein, oder nur wenige gleichartige Projekte mit derart faszinierendem Äußeren gegeben hat und kostspielig, weil nach derzeitigen Schätzungen die Kosten auf 2.3.2013: Zitat und Link wegen deutschem Leistungsschutzrecht entfernt gestiegen sind (das ist kein Schreibfehler). Dies hat neben dem "Loch im Geldbörserl" noch weitere, nicht zu vernachlässigende Spuren in Hamburg hinterlassen. Verharmlosend wird dies dort auch Leuchtturmpolitik genannt. Man hofft durch aufwerten des Tourismus entsprechende Einnahmen zu erzielen. Die Touristen fotografieren und sehen es gerne, dass man sich beide "Haxn" ausreist. Die Frage die bleibt ist, ob dies auch reichen wird. Werden genug kommen und auch entsprechende Deckungsbeiträge generieren?

Wann wird es sich rechnen?

Erneuter Szenenwechsel. In Klagenfurt hat man letztes Jahr eine der modernsten Kliniken Europas fertiggestellt. Man freut sich: "Auch die ungünstigste Kostenentwicklung liegt unter dem Worst Case der Risikoanalyse." Ein vordergründig schöner Satz. Der Rechnungshof sah das schon vor Fertigstellung weniger positiv. Interessant ist es auch die Zahlen zu vergleichen (€ 357 Mio. Kosten zu € 313,90 Mio. Projektbudget ). Die Befürchtung des Rechnungshofes, die Refinanzierung durch eine Reduktion der Folgekosten zu bestreiten könnte schwer zu erreichen sein, stand im klaren Widerspruch zu Meldungen der Landesregierung aus 2007, könnte sich jetzt aber tatsächlich bestätigen.

Wie wird man refinanzieren?

Alle bisher genannten Bauprojekte sind mit dem Projekt Pyramidenkogel NEU weder von der Projektgröße und Komplexität noch von den Kosten her zu vergleichen. Trotzdem werden ihnen sehr ähnliche Attribute verliehen: Leuchtturmprojekt, einzigartig, größte, Besuchermagnet, Zuversicht, Zukunft. Von der Begründung, warum trotz der hohen Kosten umgesetzt wird, möchte ich gar nicht reden.

Was wird die Politik unternehmen, um aus den Fehlschlägen anderer zu lernen, oder auf die Überschrift bezogen - zu wissen, was man nicht machen sollte?

Welche konkreten Vorbereitungen treffen unsere Politiker für den "Fall der Fälle"? Projektleitung, Architek und Baufirmen werden ihr Bestes für einen Erfolg des neuen Turmes tun. Was wird die Politik tun, wenn es nicht kommt wie geplant.  Welche "Einsparungen" werden so oder so notwendig oder sind schon geplant? Was passiert, wenn die "vereinbarten" 8 Millionen € überschritten werden? Der gekühlte Sekt für die Eröffnung nach erfolgreichem Bau wird dann nicht reichen. Eine Absichtserklärung wird dann nicht einmal zu belächeln sein. Die bei uns oft formulierte Hoffnung auf "Rettung" wie in Fohnsdorf oder Stall kann nicht alles sein! Auch Meldungen wie "Es wird garantiert nix schief gehen!" sorgen bei mir für Bauchschmerzen.

Jetzt Farbe bekennen! Ich wünsche mir konkrete Pläne! Wie viel Rücklagen sind für den Notfall da? Was passiert, wenn mehr benötigt wird? Kredit? Wenn schlechte Kreditbedingungen herrschen? Verkaufen? Was wird zuerst verkauft (Grundstücke, Strandbad, See, etc.)? Betreibt man selbst, wenn man keinen Pächter für den Gastronomiebetrieb findet? Was tun, wenn nach dem x.ten Jahr die Gäste ausbleiben?

Wenn alles kommt wie geplant, gibt es kein Problem. Was aber, wenn nicht? Unsere Politik wäre gut beraten rechtzeitig Antworten zu liefern, um der Realität nicht - wie Regierungen in der Eurokrise - hinterherzulaufen. Vorsorgen ist besser als heulen!

abgelegt unter: Vorsorge, Pyramidenkogel